Leben lernen - Einleitung
Die Lebenswirklichkeit für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Förderbedarf in ihrer geistigen Entwicklung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Ihre Integration in die Gesellschaft wird vorangetrieben und steht zunehmend im Fokus. Bildungsziel in der Schule ist die Befähigung zur größtmöglichen Selbstständigkeit und Selbstbestimmung in sozialer Integration, die Befähigung zur inklusiven Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft in allen Lebensbereichen, besonders deutlich in den Bereichen Wohnen und Arbeit. Junge Schulabgänger*innen wünschen sich überwiegend eine Zukunft, die so „normal“ und selbstständig wie möglich gestaltet werden kann und sie selbstverständlich am allgemeinen Leben und Arbeiten teilnehmen lässt. Auch wenn sie auf Unterstützung bei der Lebensführung angewiesen bleiben, gibt es immer mehr Möglichkeiten zum Treffen von selbstständigen Entscheidungen bezogen auf ihre Lebensplanung z.B. bezogen auf die Wahl einer selbstständigeren Wohnform außerhalb von Wohnheimen oder dem Elternhaus, wenn grundlegende Kompetenzen vorhanden sind. Auch die Möglichkeiten zur unterstützten Berufstätigkeit bleiben nicht auf eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen begrenzt.
Während der gesamten Schulzeit ist die Förderung aller Kompetenzen, die für eine selbständige Lebensführung benötigt werden (z.B. für den Bereich Wohnen, Freizeit oder Mobilität) von zentraler Bedeutung, damit die Schüler*innen möglichst vielfältige Schlüsselkompetenzen und Kompetenzen in den verschiedenen Entwicklungsbereichen entwickeln können. Auf diese Weise werden sie befähigt zur Wahl einer Lebensführung in größtmögliche Selbständigkeit und Selbstbestimmung. Im Konzept Leben lernen stehen die entsprechenden Lernbereiche gleichwertig nebeneinander:
- Erwerb hauswirtschaftlicher Kompetenzen
- Freizeitgestaltung / Freizeitbedürfnisse
- Umgang mit Medien
- Selbstständigkeit im öffentlichen Raum
- Wohnen (Grundkompetenzen)
- Arbeit und Beruf